Schleifmittel auf Unterlage

Dieser Schleifwerkzeugtyp beinhaltet alle Schleifmittel bei denen Schleifkorn auf eine Unterlage aufgebracht und gebunden wird und basiert auf dem folgenden Schema:

Aufbau

Schleifmittel auf Unterlage sind mehrlagig aufgebaut und bestehen aus den folgenden 4 Komponenten:

Träger

Er bestimmt zum größten Teil die Flexibilität und durch die Härte der Unterlage auch die Aggressivität.
Zum Einsatz kommen Papiere, Gewebe, Folien, Schaumstoffe, etc.

Grundbinder

Er ist der Klebstoff zwischen Schleifkorn und Träger.

Deckbinder

Er fixiert das Korn und hindert es am umkippen .

Zusatzbeschichtung

Sie verhindert schnelles Zusetzen oder sorgt für kühleren Schliff, etc.

Aufbau Schleifmittel
Aufbau Schleifmittel

Geschichtliche Entwicklung

Schon in der Steinzeit sind erste Belege für die Anwendung von Schleifmittel belegt. Vom Steinmehl, mit dem mit Hilfsmittel, z.B. Tierhäute erste Polituren durchgeführt wurden, bis zum ersten fest gebundenen Schleifmittel auf einer Unterlage war es ein langer Weg. Danach hat sich das Schleifmittel in immer kürzeren Schritten fortentwickelt. Einfaches Schleifkorn, das mit einem Mittel auf einer Unterlage haftete war die Urzelle für eine breite Produktpalette. Härte Schleifkornarten lösten die weicheren ab, Begriffe wie „Sandpapier“ oder „Schmirgelleinen“ stammen noch aus dieser Zeit. Aufgezogenes, bzw. aufgeschlämmtes Schleifkorn wurde durch elektrostatisch gestreute Schleifmittel, ausser im Feinbereich, nahezu abgelöst. Beim elektrostatischen Streuen richtet man das Schleifkorn auf und fixiert es mit Bindemitteln. Durch diese Methode wirkt die Kante des Schleifkorns wie ein Hobel.

Neue Wege

Um die Standzeit zu erhöhen und ein gleichmäßiges Schliffbild zu erhalten werden bei den neuen Schleifmitteln die Schleifkörner regelrecht auf die Anwendung zugeschnitten. Vor allem das keramische Korn hat neue Wege in der Schleiftechnologie geöffnet. Im Keramik-Korn brechen durch die Schleifkräfte Mikrokristalle an der Oberfläche heraus. Dies legt immer neue Schnittkanten frei, dadurch bleibt das Korn länger scharf. Über verschiedene Steuerparameter in der Herstellung kann man das Schleifkorn den Werkstoffen von der Härte anpassen.

Trizact Makroreplikation

Einen ähnlichen Weg geht man bei der Erzeugung von Schleifkorn-Granulaten oder strukturierten Schleifmittel z.B. Trizact. Das Herausbrechen ganzer Schleifkörner erzeugtbei Trizact ständig neue Schnittkanten. Durch die Struktur werden immer neue Schichten unverbrauchten Schleifkorns freigelegt. Einzeln oder kombiniert haben diese beiden Wege die Schleifmittel in den letzten Jahren revolutioniert. In den nächsten Jahren werden Schleifmittel mit Makrostrukturen, wie z.B. Trizact CF mit Makroreplikation, die Eigenschaften weiter verbessern. Freiräume zwischen den Schleifkornstrukturen optimieren den Abtransport von Schleifstäuben und sorgen zudem für einen zusätzlichen Kühleffekt.

In der Abbildung (unten) sind drei verschieden Bandtypen gegeneinander getestet worden:

  1. Standard-Gewebeschleifband (rot)
  2. 3-dimensionales Trizact-Band (grau)
  3. Trizact CF Band mit Makrostrukturen (grün)
Vergleich Abtrag zu Trizact
Vergleich Abtrag zu Trizact
Cubitron II-Korn im Mikroskop

2011 hat eine neue Entwicklung das Licht der Welt erblickt und einen Triumphzug ohne gleichen gestartet: Das strukturierte Einzelkorn. Bisher bestand das einzelne Schleifkorn aus einem unförmigen Gebilde mit undefinierbaren Schneiden. Das neue Keramikkorn besitzt eine definierte Struktur und optimierte Schneiden. Dies optimiert nicht nur die Span-Leistung sondern verlängert die Standzeit der Schleifwerkzeuge beträchtlich.